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„Pfusch in der Laser Medizin“

In Deutschland darf jeder Arzt lasern und im kosmetischen Bereich sogar jeder Laie. Der Einsatz von Lasern oder hochenergetischen Blitzlampen (HBL) ist nicht gesetzlich geregelt.

Es existiert weder einen eigenständigen Facharzt noch eine geschützte Zusatzbezeichnung „Lasermedizin“.

Einfache Praxislaser gibt es mittlerweile gebraucht schon ab  10.000,- Euro. Da liegt der Gedanke doch nahe, die Altersflecken, Muttermale oder Falten der eigenen Praxispatienten doch gleich selbst zu behandeln. Die Industrie bietet zudem Schnellkurse und Seminare an. Die gibt es bei Laserkauf gleich im günstigen Kombiangebot. Alleine in Berlin haben sich mittlerweile 130 Facharztpraxen einen Laser zugelegt. Meist sind es Dermatologen oder HNO-Ärzte, aber auch zunehmend mehr Allgemeinmediziner, richten das lukrative Lichtbündel in Richtung ihrer Privatpatienten.

Die schnelle Mark mit der privaten Laserleistung kann allerdings auch schnell problematisch werden. Zunehmend tauchen in der Presse spektakuläre Meldungen über Fehlbehandlungen auf. Unter dem Titel " Pfusch in der Lasermedizin - Patienten ohne Schutz vor Ärzten ohne Ausbildung " berichtete jüngst das Fernsehmagazin KONTRASTE über hanebüchene Fehlbehandlung deutscher Hobbylaserärzte. Dabei sind es im Wesentlichen immer zwei Grundprobleme, die zur Katastrophe führen.

"Besonders ärgerlich an diesem derzeitigen Laserboom ist, dass sich jeder Arzt einen Laser kaufen kann, ohne dass er entsprechende Kenntnisse nachweisen muss.", so Prof. Friedrich Balhmer von der Hautklinik Bremen. Zur fehlenden Fach Kenntnis kommt oft noch ein diagnostischer Wagemut. Selbst spezialisierte Dermatologen können ohne Histologie nur mit 80 bis 90-prozentiger Sicherheit einen harmlosen braunen Hautfleck von einem Melanom unterscheiden. Die Entfernung von Melanom mit dem Laser ist aber ein Kunstfehler, „Das kann dazu führen, dass dieser Tumor zur Metastasenbildung führt und zum Tod des Patienten." So Bahmer in der Fernsehsendung KONTRASTE der ARD .

Laserexperten sind deshalb ratlos, warum weder die Politiker noch die ärztlichen Standesverbände einschreiten. Alle Versuche die Zusatzbezeichnung Lasermedizin durch eine qualifizierte Fachprüfung abzusichern sind bisher gescheitert. Da bleibt jedem, der mit dem Laserlicht liebäugelt nur die Eigeninitiative. Man muss sich die fundierte Sachkenntnis selbst besorgen. Tatsächlich gibt es dazu auch kompetente und industriefern organisierte Seminare. Informationsmöglichkeiten hierzu gibt es bei den Fachverbänden. Den Zeitaufwand, der notwendig ist, um verantwortungsvoll mit dem Laser umzugehen, muss man aber realistisch einschätzen. Mit einem Wochenendseminar ist es sicher nicht getan.


Quelle: MMW- Fortschritte der Medizin Nr. 44 / 2006 (148. Jg.)